Mein Zugang zu TCM und Tuina Anmo

Als Kind durfte ich im Dorf meines Lolo (philippinisch für Großvater) ein sehr ursprüngliches, naturverbundenes Leben kennenlernen. Ich erinnere mich an Nachbarn, die ihre schmerzenden Gelenke mit Moxazigarren wärmten. Da sie ihr Lebtag als Reisbauern arbeiteten, litten sie berufsbedingt an rheumatischen Beschwerden (chinesisch Bi-Syndrom). Den angenehmen Geruch und die Rauchschwaden von abgebranntem Beifuss sind mir stets in Erinnerung geblieben. Unvergesslich auch Oma's Ingwer-Reissuppe (Congee), die uns Kinder vielfach vor übler Magen-Darm-Grippe bewahrte.

Vielleicht ist es genau das, was die Faszination an der Naturheilkunde ausmacht. Man kann sich selbst um Wehwehchen kümmern, bevor Krankheiten entstehen und übernimmt so Verantwortung für seine Gesundheit! In Asien wird geschröpft und geschabt mit allem, was man daheim hat. Sehr beliebt ist etwa Tiger Balsam, wie es ihn überall im asiatischen Raum günstig zu kaufen gibt. Verspannungen an Schulter und Nacken reibt man mit der Salbe ein und schabt (Gua Sha) dann mit dem Deckel mehrmals über die schmerzende Muskulatur. Und geschröpft wird mit Marmeladegläsern. Pragmatisch eben.

Meine Leidenschaft für die TCM entstand durch mein Händchen für glückliche Zufälle: Mit Mitte 20 kam ich zum ersten Mal mit Kampfkunst in Berührung. Ich blieb dran, trotz Schweiß und Tränen, und durfte im Laufe der Jahre einige außergewöhnliche Menschen kennenlernen, die ihr TCM-Heilwissen mit Großmut teilten. Von Anfang an begeisterte ich mich für die chinesische Manualtherapie - Tuina. Den Rat meines ersten Lehrers, ein TCM-Arzt und Kampfkünstler, beherzige ich noch heute: "If you want to master something, you have to turn into it". 

Traditionell sind viele der größten TCM-Ärzte Chinas auch Kampfkünstler gewesen. Sie erlangten ihre meisterlichen Fertigkeiten durch das Ausüben von Kung Fu, Qi Gong und Tai Chi. Aber auch durch die Kalligraphie, dem Feng Shui (Harmonielehre) und der Lehre des Yi Jing, das Herz der chinesischen Kultur und klassischen Medizin. Für das Studieren so vieler Wissenschaften brauchte es ein langes und möglichst gesundes Leben.

Für mich ist die TCM ein Geschenk an die Menschheit, das weitergegeben werden muss. An dieser Stelle danke ich meinen Lehrern, Wegbegleitern und meiner Familie für ihre bedingungslose Unterstützung. Dank gilt auch meinen Klienten und den Teilnehmern meiner Workshops, die sich von meiner Passion anstecken lassen.